Version 1

Billard entstand als das Spiel der Könige und Kaiser. Die wohl erste Erwähnung eines Billardtisches stammt aus dem Jahre 1429. Am Hofe König Louis XI (Bild> von Frankreich fand es seinen Ausgang und erreichte wenig später auch den englischen Hof.

 

Diesem Umstand verdankt man auch den Namen des Spiels. Aus dem französischen "Bille" = Ball und dem englischen Wort für Stock/Rute "Jard" entstand das spätere Bill – ard. Diese Tische hatten nicht viel mit den uns heute geläufigen Tischen gemein. 

Es wurde eine Art Hockey-Cricket mit Toren auf einem mit Brettern umrandeten Tisch gespielt. Billard wurde zu Beginn im Freien gespielt. daher war (und ist es auch heute noch) der klassische Billardtisch mit grünem Tuch bespannt, als eine Art Rasen-Ersatz auf dem Tisch. Zunächst wurden die Bälle mit hockeyähnlichen Schlägern geschleudert. Anfang des 18. Jahrhunderts ging man dazu über die Kugeln zu stoßen. Zunächst mit dem dickeren Ende des Stockes der inzwischen den Namen Queue (englisch Que) erhielt und Kugeln aus Elfenbein. Die Banden wurden anfänglich aus Kork und später dann - ab 1835 - aus südamerikanischem Naturkautschuk hergestellt, um die Kugeln von der Bande zurück ins Feld laufen lassen zu können. Eine der vielen Weiterentwicklungen war die Einbettung von Balleinfalltaschen in den Rahmen, wo die Kugeln hinein zu versenken waren. Der POOL (Lochtisch) war entstanden und hieraus später auch die englische Version – Snooker. Der Name dieses Spiels ist wohl auf die Bezeichnung der damaligen englischen Soldaten ("snook") zurückzuführen. Man erzählt sich, dass die Spieler damals, wenn es ihnen gelang die Weiße hinter einer anderen Kugel zu verstecken, mit einem Grinsen sagten, sie hätten einen "gesnookert". Sir Nevile Chamberlain, ein englischer Armeesoldat, der in Indien Dienst leistete, ist es zu verdanken das Spiel „Pyramids", später als „Snooker" bezeichnet, nach England und somit nach Europa gebracht zu haben. Als Soldat in Indien lernte er ein Spiel kennen, welches aus einer weißen und fünfzehn roten Kugeln bestand. Die roten Kugeln wurden auf ¾ Höhe des Tisches in einem Dreieck aufgestellt, mit der Spitze auf dem „Pyramid Spot" (beim heutigen Snooker der Punkt von Pink). Ziel des Spieles war es, als erster acht rote Kugeln zu versenken und pro Kugel einen Punkt zu erhalten. Billardtische und Queues wie wir sie heute kennen gab es in ähnlicher Form erst ab dem Anfang des 19. Jahrhunderts. 1827 begann mit der Einführung der Schieferplatte als Spielfeld-Untergrund eine neue Ära im Billardspiel. Zuvor diente Holz als Unterlage. Bis ca. 1840 war es ein reines Glücksspiel die Kugeln richtig zu treffen, da erst zu dieser Zeit jemand auf die Idee gekommen ist dem Queue eine Spitze aus Leder aufzusetzen um den Kontakt mit dem Spielball zu verbessern. Erst nun war es möglich, Kontrolle über den Spielball zu bekommen und ihm ein Richtungseffet aufzuzwingen. Um einen längeren Kontakt mit dem Spielball zu erhalten, versuchte man die Lederspitze aufzurauen und stellte fest, dass dies mit Hilfe von Kreide besonders gut funktionierte. Billard fand bis dato eine weltweite Verbreitung und hat in fast allen Kulturen seine Freunde und Anhänger, da es wie kaum ein anderer Sport eine so vielfältige Mischung aus Physik, Mathematik, Präzision, Kondition und einer schachähnlichen Planung bedarf. Hinzu kommt eine gute Bewegungskoordination und manchmal noch ein wenig Glück. Der größte Vorteil für viele ist sicher auch, das man in warmen, trockenen Räumen seinem Sport nachgehen kann, sei es wie in Frankreich üblich in den Wohnbereich integriert oder lediglich zu Sportzwecken in einem eigens eingerichteten Billardzimmer.

 

Version 2 (nicht ganz ernst gemeint)

Eine der am meisten verbreitetsten Geschichten ist folgende. Man schrieb das Jahr 1560 in London. Dort lebte der englische Pfandleiher Bill Kew. Das bis zur heutigen Zeit erhaltene Branchenzeichen der englischen Pfandleiher besteht aus drei Elfenbeinkugeln. Eines Abends holte der besagte Herr Kew diese Kugeln in seinen Laden und legte sie auf seinen Schreibtisch. Er begann damit zu spielen und den Lauf der Kugeln mit seinen Messstock zu steuern. Der phantasiebegabte Mann befestigte schmale Randleisten um den Tisch, damit die Kugeln nicht mehr herunterfallen konnten. Ein kleiner Hof, zu englisch "Yard" auf einem Tisch war entstanden. Also in englischer Lesart "Bill's Yard". Billard war geboren. Auch der Name des Spielstockes "Queue" ist nichts anderes als eine ironische Anlehnung an den Namen des Erfinders, Herrn Kew. Immer vorausgesetzt, dass sich diese Geschichte auch tatsächlich so ereignet hat. Oder stammt der Name doch aus dem französischen "Bille" was "eine kleine Kugel" bedeutet. Und mit etwas Wohlwollen ist "L'art de bille" - übersetzt die "Kunst der Kugel" - auch als "Billard" zu lesen!